Ungarn – viel Meinung, wenig Information
Orbans Welt: Das steckt hinter Ungarns Homosexuellen-Gesetz
Orban und die Verantwortung der EU
Berichtet wird über die Absichten der EU – leider fehlen die echten Hintergründe und inhaltlichen Punkte:
EU-Vorgehen gegen Ungarn geplant “Dieses Gesetz ist eine Schande”
Immerhin weiß man an dieser Stelle aus dem oben angeführten Kommentar, daß das angekündigte Vertragsverletzungsverfahren die Nummer 103 gegen Ungarn trägt.
Zwischenfrage: Welche Tatsachen zur eigenen Meinungsbildung wurden bisher übermittelt? Eigentlich nur der Umstand, daß die EU in jedem Fall zahlt und viele medial vermarktbare Verfahren gegen Ungarn eingeleitet hat, deren Wirkung und Folgen fruchtlos sind.
Und was steht nun in dem kritisierten Gesetz der Ungarn drin? Eine echte, nicht vorbewertete Darstellung konnte im gesamten Medienangebot im Internet nicht gefunden werden. Mit die meisten Informationen fanden sich ausgerechtnet auf RTL.de, womit man nicht unbedingt rechnen würde.
Ungarn: Das steht im umstrittenen Homosexuellen-Gesetz
Man könnte den Gesetzestext übersetzt auf Nachrichtenseiten verlinken, damit jeder ihn sich ansehen kann.
Man könnte die Gesetzeslage vorher und nachher dokumentieren und in Ungarn selbst recherchieren, Abgeordnete und Bürger befragen.
Man hat zahlreiche journalistische Möglichkeiten zu informieren, damit eine individuelle und gesellschaftliche Meinungsbildung stattfinden kann. Qualitätsjournalismus, der diese öffentliche Aufgabe hätte, hat im Fall Ungarn nicht stattgefunden. Damit leisten Medien keinen Beitrag für Europa und gemeinsame Werte, sie verstärken nur “Haltungen” ohne notwendige Diskussionen zu befördern.