EZB plant digitalen Euro
Aus: finanzen.net
Digitaler Euro für die Bürger direkt von der Zentralbank
legal 1st Kommentar:
Am 12.10. wurde der Bericht der EZB zum digitalen Euro vorgestellt – siehe “A digital euro for the digital era”.
Es ist die europäische Antwort und Planung auf die Initiative vieler Länder, eine digitale Währung einzuführen, die neben oder statt der bisherigen Zahlungsmethoden existiert.
Wird das Bargeld also über kurz oder lang abgeschafft? Man kann auf diese Idee kommen, auch wenn man das Interview von Bundesbank-Vorstand Balz in der FAZ vom 23.10.2020 dazu liest, wenn er auf die Frage nach der Bargeldabschaffung ausführt: “Was auf lange Sicht sein wird, weiß niemand. Zunächst soll der digitale Euro eine Ergänzung der bestehenden Möglichkeiten des Bezahlens sein.” In dieser Aussage liegt keine Garantie für das Bargeld, und damit greifen die Bedenken in Bezug auf die vollständige Nachverfolgbarkeit jeden Bürgers bei Zahlungen, oder die Angst vor Negativzinsen (auch von Balz nicht mit einem klaren Nein beantwortet) wird um sich!
Bargeld ist eine absolute Tauschfreiheit, die Menschen auf einem langen Weg entwickelt und erkämpft haben. Jeder digitale Vorgang ist das Gegenteil – bequem, aber zu 100% nachverfolgbar.
Was ist also vom digitalen Euro zu halten?
Norbert Häring warnt seit Jahren vor der Abschaffung des Bargelds. Wer sich einen Überblick verschaffen will, werfe einen Blick auf die Liste der Mitglieder der internationalen Besser-als Bargeld-Allianz, die einige sicher überraschen wird.
Er macht auf Entwickungen in Deutschland und Europa aufmerksam, beschreibt in Büchern die Macht von digitalem Geld über Menschen und ganze Gesellschaften z.B. in Indien und Ägypten.
Um was geht es also bei der Planung eines digitalen Euros wirklich? Ist es die notwendige Antwort auf das Digitale Zeitalter, ist es die notwendige Alternative zu Krypto, ist es das Ende der normalen Banken, ist es Überwachung oder die Schaffung von neuen Abhängigkeiten und Steuermöglichkeiten der Bürger?
Wir sollten diesen Prozeß sorgfältig verfolgen und unser Verhältnis zu Bargeld nicht durch Corona bestimmen lassen. Auch wäre es wünschenswert, wenn der Bundestag diese Themen diskutieren und an den Bürger herantragen würde. Hier geht es schließlich um elementare Veränderungen im Tauschverkehr!